Eine persönliche Reise
In den Weiten der Felder und unter dem Himmel, der sich über die Erde spannt, fand ich einen Beruflichen Lebensabschnitt. Die Landwirtschaft – ein Lebensweg, den ich nicht vorhergesehen hatte, aber der mich mit jedem Sonnenaufgang mehr erfüllte.
Es begann im Jahr 2011. Gemeinsam mit meinem Bruder trat ich in Duisburg in die Dienste eines Landwirts mit einem florierenden Lohnunternehmen ein. Unsere Aufgabe war klar: Wir waren Maschinenführer, die das Herzstück der landwirtschaftlichen Arbeit bildeten. Und was für ein Herzstück es war!
Unsere Mission? Meistens Düngemittel zu den Feldstücken in Deutschland und Polen zu bringen. Klärschlamm, Vinasse, Kompost, Carbokalk – diese Namen wurden zu unseren Begleitern. Wir luden die wertvollen Güter per Silo- oder Radlader auf, und transportierten sie zu den Zwischenlagern oder direkt zu den verarbeitenden Traktoren und Terragator-Maschinen. Es war ein Tanz zwischen Erde und Technik, zwischen Tradition und Fortschritt.
Doch der Klärschlamm – er hatte eine besondere Geschichte. Aus Deutschland stammender Hochwertig verarbeiteter Klärschlamm kam oft als Düngemittel direkt auf die Felder zur Austragung, Klärschlamm aus den Niederlanden stammend, fand seinen Weg zu Verbrennungsanlagen, Zementwerken und Braunkohlewerken zur Stromerzeugung. Ein unsichtbarer Kreislauf, der die Energie der Erde nutzte, um die Welt am Laufen zu halten.
Menge an Klärschlamm als Düngemittel und in der Stromerzeugung (2011-2012)
Jahr | Menge als Düngemittel (Tonnen) | Menge in der Stromerzeugung (Tonnen) | Nährstoffe (N, P, K) | Schadstoffe (Schwermetalle, organische Verbindungen) |
2011 | 12.000 | 8.000 | Hoch | Gering |
2012 | 13.500 | 9.000 | Mittel | Gering |
Diese Zahlen sind ein Spiegelbild unserer Bemühungen, die Erde zu pflegen und ihre Ressourcen nachhaltig zu nutzen.
Und dann war da das Klärwerk in Den Haag, das größte in ganz Europa. Ein beeindruckendes Monument der Reinigung und Wiederverwertung. Es stand so nah am Strand, dass man den salzigen Wind und das Rauschen der Wellen spüren konnte. Ein Ort, an dem die Natur und die Technik Hand in Hand arbeiteten.
Die Gerüche der verschiedenen Düngemittel? Sie wurden zu einem Teil von mir. Der Duft von Klärschlamm, Vinasse und Kompost – er begleitete mich durch die Tage und Nächte. Manchmal erinnerte er mich daran, dass ich ein Teil dieses großen Ganzen war, wenn ich alleine bei einer Kleinen Pause an der Kasse einer Raststätte oder Supermarkt stand und niemand mir in den Nacken atmete, weil der Geruch der Landwirtschaft mich wie eine Aura umgab.
Die Übernachtungen auf Rastplätzen im Sommer? Sie waren meistens Trotz Parkplatz mangels für mich recht einsam, Rechts und links neben mir keine lärmenden Kühltransporter, nur das Rauschen der Blätter und das Flüstern der Erde. Es lag wohl auch hier an meiner lieblich riechenden Ladung
Im nächsten Teil meiner Reise werde ich näher auf die Arbeiten eingehen – auf die Stunden im Feld, das Ausbringen und das zu Arbeiten, die Maschinen und die Menschen. Denn diese Geschichte ist nicht nur meine – sie gehört uns allen, die wir die Erde bearbeiten und ihre Geheimnisse entschlüsseln.
Bis bald, Thorsten 🌾🚜